Spanier ComeniusIm Rahmen des Projektkurses Deutsch, welcher auf der Teilnahme an dem Comeniusprojekt: „The Impact of water on our lives“ aufbaut, fuhren wir nach Spanien in das kleine Städtchen Castellón de la Plana. Unsere Aufgabe in diesem Projekt besteht darin, zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus den drei Nationen Island, Italien und Spanien einen Kalender zum Thema Wasser zu erstellen.

Am ersten Morgen der Woche in Castellón lernten wir die anderen Teilnehmer dieses Treffens kennen. Die Isländer hatten eine PowerPoint Präsentation über ihr Land und ihre Heimatorte vorbereitet und wir präsentierten unsere Schule in Form eines kurzen Films. Anschließend wurde uns ein Überblick über Castellón und die Bedeutung von Wasser für Spanien gegeben.

Danach ging es zum Rathaus, wo der Bürgermeister uns in seiner Stadt willkommen hieß. Nach der Mittagspause lernten wir dann die italienische Gruppe kennen, die etwas später als wir angekommen war. In kleinen Gruppen zeigten wir uns unsere Wasserfotos und wählten die besten aus. Den restlichen freien Abend verbrachten wir in unseren Gastfamilien.

Am Dienstag besichtigten wir die Wasserfabrik „FACSA“, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Wasser zu klären, und  Grundwasservorräte anzuzapfen, um diese als Trinkwasser oder zum Bewässern von Plantagen zu verkaufen. Diese Verfahren wurden uns erst in einem Firmengebäude vorgestellt und anschließend durften wir eine Kläranlage und eine der Grundwasseranlagen besichtigen.

Bei schönem Wetter machten wir uns im Anschluss auf den Weg zu einer alten Wassermühle. Das Wasser war dort besonders klar und bot Anlass, Fotos für das Projekt zu schießen und unsere Lunchpakete auf der alten Mühlenmauer zu verspeisen. Während wir emsig unserer Arbeit nachgingen, wurden wir zu einem Gruppenfoto für die Lokalzeitung aufgefordert.

Nach einer typisch spanischen Siesta trafen wir uns um 16:00 Uhr in der Schule, um an unserem Kalender weiterzuarbeiten. Nach hitzigen Diskussionen kamen wir schließlich zu einem gemeinsamen Entwurf für das Layout des Kalenders.

Mittwochs stand ein Besuch im Hafen von Castellón an. Nach einer kurzen Einführung über dessen Entwicklung und Entstehung besichtigten wir das Gelände mit dem Autobus und durften zwischendurch frische Seeluft am Kai schnappen.

Nachmittags trafen wir uns zum letzten Mal in dem alten beeindruckenden Schulgebäude, um unsere Arbeit am Layout zu vollenden. Dies löste bei uns allen Erleichterung aus, da wir nun mit den Ergebnissen zufrieden waren und die letzten Tage nutzen konnten, Spanien, die Kultur und die Menschen näher kennenzulernen.

Ein besonderes kulturelles Ereignis bilden die Fallas, die in der Woche bis zum 19. Mai in Valencia stattfinden. Sie erinnern in ihrer bunten, lebhaften Vielfalt an den kölschen Karneval. Jeden Tag in dieser Woche findet um zwei Uhr das sogenannte „Mascletà“-Feuerwerk statt, das wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Weil es jedoch morgens stark geregnet hatte, wurde das Feuerwerk leider abgesagt. Wie zum Trost begegneten wir auf der Straße einer Gruppe Musiker, die extra für uns ein Lied anstimmte, bei dem zunächst die Spanierinnen und schließlich die gesamte internationale Gruppe mitten in Valencia ausgelassen tanzten. So hatten wir trotz starken Regens noch sehr viel Spaß.

Der nächste Tag begann mit dem Besuch einer Entsalzungsanlage, die in Zukunft einige Orte der Umgebung mit Trinkwasser versorgen wird. Bei einem Rundgang wurden uns die verschiedenen Schritte zur Wasseraufbereitung gezeigt und erläutert. Diese Anlage ist geplant, um eine zuverlässige Quelle für Trinkwasser in der sonst so trockenen Region zu erhalten. Anschließend ging es mit dem Bus zum Küstenort Peníscola. Dort genossen wir die raue Brise und den Blick auf das Meer und besichtigten eine alte Festung auf dem nahe gelegenen Hügel. Zum Abschied gab es ein typisch spanisches Menü mit Tapas und Paella.

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Nach dieser ereignisreichen Woche mit einem umfangreichen Programm und streng geregeltem Tagesablauf, haben wir uns alle auf unseren freien Tag gefreut. Samstag durften wir endlich länger schlafen als gewöhnlich und alle waren überzeugt von der Idee, die Woche am Strand ausklingen zu lassen. Wir genossen es, in Ruhe mit unseren Austauschschülerinnen frühstücken zu können, und auch das schöne Wetter gab Anlass, den Tag am Strand von Benicassim zu verbringen. Obwohl die Lehrerin unseren spanischen Gastgeberinnen eingebläut hatte, den Tag doch bitte zum Lernen zu nutzen, entschlossen sich alle Mädchen mit uns zum Strand zu fahren. In Benicassim angekommen war es sehr windig, doch das hinderte niemanden daran, die Sonnenbrillen aufzusetzen und in die Bikinis zu schlüpfen. Für die an die trockene Hitze gewöhnten Spanier waren 23 Grad gerade mal eine Aufforderung ein T-Shirt anzuziehen. Wir hingegen wollten unseren Vorsatz, in das kühle Mittelmeer zu springen, in die Tat umsetzten. Während vier der Mädchen ihre Handtücher auf dem Sand ausbreiteten und eine Schicht Sonnencreme auflegten, sprangen Laura und Anna mit lautem Gekreische in das kalte Mittelmeer. Trotz praller Sonne war es auf Grund der Küstenlage so windig, dass wir uns entschlossen, etwas überzuziehen und zusammen mit den Italiener und Spaniern einen Kaffee im nah gelegen Strandbistro zu trinken. Die Erschöpfung der ereignisreichen Woche war in allen Gesichtern zu lesen und somit bot der letzte Tag endlich mal die Möglichkeit, bei gutem Wetter, Musik und Strand so richtig zu entspannen.

Nach diesem schönen Tag waren sich alle einig, zusammen den Abend zu verbringen und die letzten Stunden vor der Abreise zu genießen. Auf dem Platz vor einem kleinen Bistro setzten wir uns in eine nette Runde, schossen die letzten Erinnerungsfotos und unterhielten uns. Typisch für einen Samstagabend in Spanien war viel los auf den Straßen und Plätzen der Stadt, die kleinen Cafés mit Plastiktischen und -stühlen waren gut besucht und aus allen Ecken tönten Stimmen und Gelächter. Da die Nacht so lau war, saßen wir in dünnen Jacken nett beisammen und warteten auf die Ankunft unserer Freunde. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg in eine kleine Bar, die dem Vater von Annas Austauschpartnerin gehörte. Als riesige internationale Truppe nahmen wir die gesamte Bar ein, tanzten und lachten viel zusammen. Schöner hätte die Woche eigentlich gar nicht enden können, da es weder Streitereien noch Probleme gab und alle ausgelassen feierten. Die Italiener wurden noch an diesem Abend verabschiedet, da sie erst Sonntagnachmittag den Flug nehmen sollten. Mit etwas Wehmut ließen wir die Woche Revue passieren, denn insgesamt war es eine Woche voller aufregender neuer Erfahrungen, Freundschaften, kultureller Eindrücke und unbedingt die Reise wert!

Jette Bakemeier, Michaele Diehl, Nina Funk, Anna Görner, Jana Hüttenmeister, Laura Mattausch, Daniela Epe