Kultur.GutEigentlich war sie ja schon überfällig - die Idee, alle Kulturschaffenden am Abtei-Gymnasium einmal unter einen Hut und vor allem auf eine Bühne zu bekommen: die Musiker, die KulTour-Klassen und die Literaturkurse der Oberstufe. Dabei stellte sich allerdings die Frage, wie man ein so vielfältiges Angebot an einem Abend überzeugend und für das Publikum spannend und unterhaltsam inszenieren kann. Die Antwort konnten über 250 Zuschauer am 25. März im Foyer unserer Schule hören und sehen: Man baut gleich zwei Bühnen auf und präsentiert Klassen- und Ensemblemusizieren, Bewegungstheater, Filme und szenische Rezitationen mal von rechts, mal von links und oft auch von beiden Seiten gleichzeitig und nennt das Ganze treffend „Kultur. Gut“. Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie auf der Bildergalerie gewinnen.

Drei komplette Klassen machten Musik auf der Bühne zum Unterstufenhof hin: die Klasse 5 d mit einer energiegeladenen Plastikflaschen-Percussion (Leitung: Susanne Duwe), die Klasse 6 f mit einem eigenen Arrangement von Edvard Griegs „In der Halle des Bergkönigs“ (Leitung: Bettina Landgraf) und der Diff-Kurs der Jahrgangsstufe 9 mit einem farbenprächtigen „Samba“ (Leitung: Josef Borsbach). Die Bläsercombo, die aus den Bläserklassen des AGB hervorgegangen ist und mittlerweile auch Streicher hat, brachte unter der Leitung von Anja Schreiner zwei ihrer einschlägigen Hits auf der Bühne an der Treppe zu Gehör. Dort stand auch die Leinwand, auf der zwei anspruchsvoll konzipierte Arbeiten der Filmkurse von Eva Wuschansky und David Schuster das Publikum faszinierten. Einen besonderen Akzent setzte die Neuntklässlerin Nadia Mohammad mit einer anspruchsvoll und stilsicher konzipierten selbstverfassten Klaviersonate.

Das komplette Foyer nahmen zwei fünfte KulTour-Klassen in Beschlag, als sie ihre Arbeiten im Schwerpunkt Bewegungstheater präsentierten: Die originelle und lustige Präsentation der Klasse 5c „Wir warten auf die Achterbahn“ (erarbeitet mit Honorine Tomberg, Susanne Koch und Gregor Lowinski) hatte, weil die Achterbahn einfach nicht kam, insgesamt drei Folgen. Die Klasse 5 d begab sich unter Leitung von Simone Kieltyka und Gregor Lowinski erst auf die „Wunderwiese“ und verwandelte dann das komplette Foyer in ein Aquarium, in dem die vielfältigen Bewohner des Meeres auf zwei Bühnen, auf dem Boden und um das Publikum herum agierten – diese Vorstellung war besonders eindrucksvoll für die Zuschauer, die oben auf der Empore ihre Plätze gefunden hatten und so die ganze Unterwasserwelt im Blick hatten.

Abgerundet wurde der Abend schließlich durch zwei Theater-Arbeiten der Jahrgangsstufe Q 2. Zuerst gab es, wieder von zwei Bühnen, eine szenische Rezitation der Herder-Ballade „Edward“ samt selbstverfasster Parodie aus dem ehemaligen Literaturkurs von Daniela Epe. Und dann verabschiedete sich der vokalpraktische Kurs der Q 2 (Leitung: Bettina Landgraf) von seiner Schule mit dem selbst konzipierten und getexteten Minimusical „From Zero to Hero“, in dem die angehenden Abiturienten nicht nur etliche Einblicke in ihren bisherigen Lebensweg von der Kindheit über Liebesdramen bis zu Schulfrust und -lust gewährten, sondern mit ihrer Interpretation von Songs wie „Vois sur ton chemin“ oder „Can you feel the love tonight“ atemlose Konzentration und Gänsehaut im Publikum erzeugten.

Kultur.GutKultur.Gut

Der enorme logistische und organisatorische Aufwand, der im Vorfeld zu leisten war, hat sich also gelohnt, nicht zuletzt dank der konzentrierten und zuverlässigen Arbeit der Techniker mit ihrem Chef Josef Borsbach, die weit über hundert Mitwirkende zu beleuchten und zu beschallen hatten. Die Organisatoren ziehen eine insgesamt positive Bilanz und sind zuversichtlich, dass sich das „Kultur.Gut“ im Veranstaltungskalender des AGB einen festen Platz wird erobern können. Besonders erfreulich: Nach der Veranstaltung bat die Eine-Welt-AG die Besucher um Spenden und konnte den stolzen Betrag von insgesamt 500 Euro an die Andheri-Hilfe überweisen.

B. Landgraf