Stellungnahme der Pulheimer SSLK zur Diskussion um die Weiterentwicklung der Schullandschaft in Pulheim

Adressaten:

  • Die politischen Parteien
  • Bürgermeister, Verwaltungsspitze, Schulverwaltung, Beirat Bildungsbüro
  • Schulaufsicht: Rhein-Erft-Kreis, Bezirksregierung Köln
  • Schulpflegschaften, Kollegien, Schülervertretungen, Personalvertretungen
  1. Die Leiterinnen und Leiter aller Pulheimer Schulen erklären ihre Bereitschaft zu einer pädagogischen Weiterentwicklung an allen Schulen Pulheims. Ausgehend von dem Leitgedanken „vom Kinde her denken“ sind hierbei wesentliche Zielpunkte der Grundsatz des längeren gemeinsamen Lernens und die Absicht, die individuellen Bildungswege für alle Kinder und Jugendliche der Stadt Pulheim so optimal wie möglich zu gestalten. Dies bedeutet, Heterogenität als zentrale Herausforderung und Chance in allen Schulen und Schulformen wahrzunehmen. 
  2. In Bezug auf die Ergänzung der Pulheimer Schullandschaft in der Sekundarstufe nehmen die Leiterinnen und Leiter der Grundschulen und der Förderschulen wahr, dass Eltern und auch Pädagog/innen häufig unsicher sind hinsichtlich einer frühen Festlegung der weiteren Schullaufbahn. Viele Eltern wünschen offensichtlich die Ergänzung der bewährten Formen des gegliederten Schulsystems um eine Schulform, die länger gemeinsames Lernen ermöglicht.
  3. Die Leiterinnen und Leiter der weiterführenden Schulen sehen sich zum einen in der Verantwortung, Beiträge zu den oben genannten grundlegenden pädagogischen Zielen zu leisten. Zum anderen bekennen sich die Leiterinnen und Leiter der weiterführenden Schulen zu ihrer Verantwortung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen ihrer eigenen Schulen und gegenüber den in den vergangenen Jahren entwickelten innovativen pädagogischen Konzepten (z. B. Ganztag, individuelle Förderung).
  4. Für den Fall der Einrichtung bzw. Gründung einer neuen Schule sichern die Mitglieder der Stadtschulleiterkonferenz, basierend auf den Erfahrungen der Entwicklungsarbeit in den bestehenden Schulen, Unterstützung zu in Form von Beratung und Mitarbeit bei der Entwicklung der pädagogischen und organisatorischen Konzepte. Dies gilt auch für die mögliche Entwicklung von Modellprojekten, etwa einer Reformschule von 1 bis 10 bzw. 13. Die Leiterinnen und Leiter der Pulheimer Schulen erklären sich bereit, mit einer neu gegründeten Schule zu kooperieren. Sie erwarten von den politischen Entscheidungsträgern und den Verantwortlichen in der kommunalen Verwaltung sowie in der Schulaufsicht, dass bei der Neugründung einer Schule die Trägerinnen und Träger der Schulentwicklungsarbeit in den bisher bestehenden Schulen (Schulleitungen, Kolleginnen und Kollegen) langfristig aktiv gestaltend mitwirken können. Die Stadtschulleiterkonferenz empfiehlt hierbei dringend eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Schulträger und den Schulaufsichten beim Rhein-Erft-Kreis und der Bezirksregierung Köln. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Stadtschulleiterkonferenz in die politischen Entscheidungs- und Steuerungsprozesse eingebunden bleibt und dass hierbei die Expertise der Schulleiterinnen und Schulleiter einbezogen wird.

Pulheim, den 19. Januar 2012