Montag, den 10. September 2018

Pünktlich um 7:30 Uhr trafen wir uns an der Schule, um die Reise nach Polen anzutreten. Die Koffer wurden eingeladen und es ging los zum Flughafen Düsseldorf. Wir waren alle ziemlich aufgeregt und manch einer fragte sich, wie die Woche wohl werden würde!? Würden wir uns gut mit der polnischen Gruppe verstehen und wie würde das Programm aussehen? 

Am Flughafen angekommen, gaben wir zunächst unser Gepäck auf und anschließend ging es durch die Sicherheitskontrollen. Danach mussten wir uns etwas beeilen, um noch den Bus, der uns zum Flieger bringen sollte, zu erreichen. Und dann ging es endlich hoch in die Lüfte Richtung Polen. 

SchuelerbegegnungKrzyzowa 2Nach einem angenehmen Flug landeten wir gegen 13:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein am Flughafen Wrocław (Breslau). Dort wurden wir von der polnischen Gruppe abgeholt und gemeinsam fuhren wir Richtung Krzyżowa (Kreisau). Hier hat das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) auf einem ehemaligen Landgut der Familie von Moltke in wunderschön restaurierten Gebäuden die Jugendbegegnungsstätte „Stiftung Kreisau für europäische Verständigung“ errichtet. Das Gelände ist wirklich fantastisch, und wir fühlten uns gleich „angekommen“. Die Arbeit konnte also beginnen.

 

Das Programm startete mit einem gemeinsamen Essen im ehemaligen Kuhstall. Dort befindet sich heute die Mensa. Nach dem Essen konnten wir zunächst unsere Zimmer beziehen, bevor wir dann mit dem „richtigen“ Programm begannen. Wir trafen uns das erste Mal in unserem Raum im Schloss, einem herrschaftlichen Gebäude, in dem heute die Seminare der Stiftung abgehalten werden. Dort lernten wir uns untereinander und auch Nelly, die unser Programm in den nächsten Tagen leitete, näher kennen. Außerdem besprachen wir, was wir in den nächsten Tagen machen werden. Danach ging es ab auf unsere Zimmer, und wir genossen eine kurze Zeit der Ruhe. Nach dem gemeinsamen Abendessen trafen wir uns in der Sporthalle und spielten dort Völkerball und Fußball. Besonders wichtig war, dass die Teams gemischt waren. Es spielten also Polen und Deutsche gemeinsam gegen Deutsche und Polen.

Dienstag, den 11. September 2018

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Kuhstall trafen wir uns alle im Schloss zum weiteren Kennenlernen. Mit kleinen Spielchen fanden die Gruppen schon näher zusammen; es war kein Problem, Gruppen aus Polen und Deutschen zu bilden. Auch die Verständigung klappte gut: mit Englisch kam man immer weiter. Trotzdem haben wir in einem „Sprach-Café“ einfache polnische bzw. deutsche Wörter gelernt.

SchuelerbegegnungKrzyzowa 3Nach dem Mittagessen hatten wir Freizeit, bis es um 15:00 Uhr eine Führung über die Anlage und Erklärungen zum „Kreisauer Kreis“ gab. Dazu begaben wir uns zum nahegelegenen Berghaus der Familie von Moltke, wo sich alles abgespielt hatte: getarnt als Familientreffen wurde dort Widerstand gegen das Nazi-Regime geleistet. Hier wurde etwa ein Plan für eine Regierung nach Hitler ausgearbeitet. Nachdem sie aufgeflogen waren, wurden viele von den teilhabenden Männern von den Schergen des Nazi-Regimes getötet. 

Außerdem haben wir uns die Gedenkstätte angeschaut, die 2014 eröffnet wurde. Dort hat am 12. November 1989 die Versöhnungsmesse von Tadeusz Mazowiecki und Helmut Kohl stattgefunden. Hier konnte man sich nochmal im Detail die Geschichte Polens und die Verbindung zu Deutschland sowie den Weg zur Versöhnung genau anschauen.

Nach dem Abendessen schauten wir alle zusammen einen Film über Krzyżowa (Kreisau), indem es um die Initiative in Krzyżowa und den Weg zur Jugendbegegnungsstätte ging. In dem Film erzählte außerdem Freya Deichmann, die Frau von Helmuth James von Moltke, der den Kreisauer Kreis gegründet hat, ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit.

In unseren Zimmern ließen wir den Abend mit ein paar Chips und anderen Süßigkeiten ausklingen.

Mittwoch, den 12. September 2018

SchuelerbegegnungKrzyzowa 1Heute stand die Besichtigung der Stadt Wrocław auf dem Plan. Dazu wurden wir um 09:00 Uhr vom Bus abgeholt. Nach einer anderthalbstündigen Fahrt kamen wir in Wrocław an. Dort wartete eine Stadtführerin auf uns und zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Darunter waren der Dom, die Liebesbrücke und das historische Hauptgebäude der Universität. 

Die Stadt ist für ihre „Zwerge“ bekannt. Angefangen hatte das Ganze mit fünf Zwergen, die als Erinnerung an die Proteste der Studenten in den 1980er Jahren aufgestellt wurden. Damals hatten Studenten in Zwergenkostümen gegen das kommunistische Regime in Polen protestiert. Heute findet man zum Gedenken an diese mutige Tat in der ganzen Stadt kleine Zwerge aus Messing aufgestellt, und es ist Brauch, dass man jeden Zwerg, an dem man vorbeikommt, einmal streichelt. 

Unsere Führung endete schließlich am alten Rathaus und dort angekommen, hatten wir eine Mittagspause. 

Nach der Mittagspause stand noch eine Rally durch die Stadt auf dem Plan. In Gruppen von ca. 5-6 Schülerinnen und Schülern ging es durch die Stadt, bevor es dann um 16:30 Uhr nach Krzyżowa zurückging. 

Dort gab es dann wie gewohnt um 18:30 Uhr Abendessen und anschließend hatten wir wieder die Möglichkeit, in der Sporthalle etwas Sport zu treiben. Wie am Montagabend spielten wir hauptsächlich Fußball. 

 

Donnerstag, den 13. September 2018

Nach dem Frühstück trafen wir uns alle wieder im Schloss zu einem Seminar zum Thema „Diskriminierung und Vorurteile“. Wir haben uns erst in der großen Gruppe zu dem Thema ausgetauscht und dann in gemischten Gruppen nochmal das Wichtigste zusammengefasst.

SchuelerbegegnungKrzyzowa 4Danach haben wir unser letztes gemeinsames Mittagessen eingenommen und uns anschließend draußen getroffen, um mit ein paar Spielen, wie zum Beispiel „Wer bin ich“, die Gruppe noch mehr zusammen zu bringen. Als Nächstes sind wir in die ehemalige Wäscherei gegangen, diese ist heute ein Kreativraum. Dort hat jeder entweder eine Tasche oder ein T-Shirt mit selbst entworfenen Motiven bemalt, die zum Ausdruck brachten, was er/sie am wichtigsten auf der Fahrt fand oder was einem am Besten gefallen hat. Alle waren mit viel Spaß dabei und es war ein sehr lustiger Nachmittag.

Während die Taschen und T-Shirts trockneten, aßen wir zu Abendbrot und fingen an, unsere Koffer zu packen. Ab 20:00 Uhr fand unsere Abschlussdisco im alten Schlosskeller statt. Doch bevor es losgehen konnte, wurde zuerst der Sieger der Rallye in Wroclawgekürt. Doch dann ging es los: Es wurde viel gesungen und gelacht, alle haben zusammen getanzt, egal ob zu einem englischen, polnischen oder deutschen Lied. Um 22:00 Uhr war dann Schluss mit dem Spaß, denn die Nachtruhe begann. Viele gingen nun heiser und erschöpft ins Bett, doch einige ließen noch einmal die Woche Revue passieren. Es wurde also für die meisten eine lange Nacht.

Freitag, den 14. September 2018

Mit diesem Tag ging eine super schöne Woche zu Ende. Schon vor dem Frühstück packten wir unsere Koffer und räumten unsere Zimmer. Nach dem Frühstück trafen wir uns ein letztes Mal zur Nachbesprechung. Dann mussten wir uns leider schon verabschieden. Um 10:00 Uhr brachen wir dann schließlich zum Flughafen auf und es ging zurück nach Brauweiler, wo wir gegen 17:30 Uhr  müde - aber zufrieden über die tolle Reise - ankamen. 

Anna Cramer und Carla Rosocha, T. Nachreiner

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