resi-vortragAm 23.01.2012 konnten mehrere Oberstufenkurse Geschichte auf eine besondere Art Geschichte erleben: Herr Winfried Saenger berichtete als Zeitzeuge aus der Zeitzeugenbörse Köln in anderthalb Stunden wichtige Stationen aus seinem Leben. Der 1939 geborene Stommelner war 1945 vor den anrückenden Panzern der Roten Armee geflohen. Diese Flucht und die verschiedenen Stationen seiner (Lebens-)Reise in Berlin, Bremen, Köln und Trier erläuterte Herr Saenger anhand einer großen Karte aus dem Bestand des Abtei-Gymnasiums in der konzentrierten Atmosphäre des Schulkinos RESI.

Der Vortrag bewegte sich immer im Spannungsfeld von Mangel, Entbehrung und Anfeindung der sog. „Pimocks“ durch die einheimische Bevölkerung einerseits und der Erfolgsgeschichte eines Mannes andererseits, der diesen persönlichen Erfolg vor allem auf glückliche Zufälle, auf eine positive Lebenseinstellung, aber auch auf seine preußische Erziehung und sein Erfolgsrezept der „zwei S“ zurückführt: Sport und Sprachen... So konnte er z.B. seine frühe Beherrschung der französischen Sprache und die damit verbundenen Geschichten von Liebe und Freundschaft mit der gestrigen 50-Jahr-Feier des Elysée-Vertrags und damit der deutsch-französischen Freundschaft verknüpfen.

Schüler Christian Indrikson sagte dazu, dass der Vortrag ausführlich, persönlich und lebendig war. Es sei interessant gewesen, die Verknüpfung zwischen Herrn Saengers Familiengeschichte und dem allgemeinen historischen Problem der Flucht und Vertreibung zu erleben und diese Zeit sich lebendig vorstellen zu können. Er hatte wie viele den Eindruck, als ob er noch viele andere interessante Geschichten zu erzählen habe.

Ein Dank an Herrn Saenger, aber auch an Herrn Matthias Roth, der den Kontakt zuvor hergestellt hatte.

Organisiert wurde der Vortrag von Herrn David Schuster.

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D. Schuster