In den vergangenen Wochen seit November hat sich der Musikkurs der Q1 von Herr Hobinka ausführlich mit Musik aus verschiedenen Kulturen beschäftigt. Wir möchten hier versuchen, euch unsere persönlichen Eindrücke und gesammelten Erfahrungen zu vermitteln.

Foto Orient Konzert Feb22 LargeIn der letzten Woche war es die orientalisch-persische Musik, die uns in diversen Veranstaltungen näher gebracht wurde. Als Einführung haben wir an einem Workshop teilgenommen, der sich mit persischer Musik beschäftigte. Geplant war dieser Workshop mit dem allseits bekannten Trommler Syawash Rastani, doch auch Aufgrund einer Corona-Erkrankung wurde er durch seine Mutter Mariam Akhondy vertreten, was jedoch keines Wegs eine Beeinträchtigung unseres Musikerlebnisses darstellte. Eher das Gegenteil war der Fall. Durch die Gesangskünste von Mariam, die von uns an den Trommeln begleitet wurde, wurde es ein sehr Lebhafter und spannender Ausflug in die persische Musik und deren andersartige Tonleitern. Der Kurs wurde zum Improvisieren und Singen in persischer Sprache angeregt, wir konnten kreativ sein, wurden im musikalische Verständnis angeregt und hatten noch Spaß dabei.

Noch am Freitag derselben Woche fuhren wir in die Kölner Philharmonie um dort endlich das lang ersehnte Konzert des großartigen palästinensischen „Trio Joubran“ persönlich zu erleben. Das Trio, bestehend aus drei Brüdern, die alle die Oud spielten und seinen drei Begleitern, stieg mit einer exzellent aufgebauten mystischen Stimmung in die Abendvorstellung ein und verzauberte uns ab der ersten Sekunde. Es hatte den Anschein, dass die Künstler sich selbst gegenseitig in eine Art Trance versetzten, in der sie die Musik mit dem ganzen Körper miterlebten und ihre Botschaft lebhaft gestalteten. Das Publikum, welches zum Großteil palästinensische Wurzeln hatte, konnte sich schon fast gar nicht mehr auf den Sitzplätzen halten und fing an, mitzusingen, zu tanzen und sich der Musik richtig hinzugeben. Jedoch gab es auch Zuhörer, die einfach da saßen und sich von der Musik still begeistern ließen. Als aber am Ende ein scheinbar bekanntes Volkslied mit einer sehr prägnanten Melodie angestimmt wurde, konnte auch sich auch das Publikum mit anderen kulturellen Hintergründen nicht mehr vor dem musikalisch-orientalischen Charme zurückziehen und stimmte begeistert in den Gesang mit ein. 

Auch wie die Künstler mit ihren Instrumenten umgingen verblüffte uns immer wieder. Kaum jemand hatte nur eine Aufgabe. Während der Percussionist zum Beispiel in einer Hand eine Rassel hielt und dadurch den Grundschlag erzeugte, spielte er mit der anderen Hand die Trommel, wobei es hier jedoch Variationen vom uns bekannten Schlagen der Trommel gab, in Form eines Kraulen oder Streicheln. Nachdem das Trio unter tosendem Applaus die Bühne verließ, waren wir verblüfft, welche Wirkung solch eine Musik auf einen Menschen haben kann. Die Melodien waren wie eingebrannt in unseren Köpfen und verweilten dort eine lange Zeit. Nachdem Konzert versammelten wir uns alle vor der Philharmonie und hielten diesen besonderen Moment auf einem Foto des gesamten Kurses fest. Abschließend ließen wir den Abend mit angeregten Gesprächen über diese Erfahrung im benachbarten Brauhaus ausklingen.

Die gesammelten Eindrücke dieser Woche und auch den vorherigen Unterrichtsstunden werden uns für immer begleiten und haben unseren musikalischen Wissensstand weiterentwickelt und geprägt. Wir hoffen wir konnten euch dazu anregen, euch mehr mit orientalischer Musik zu befassen und ihr habt einen kleinen Einblick in unseren Unterricht bekommen. 

Simon Köllgen und Carl Theisen (Q1)