Kunst hat viele Gesichter„Wer sind die Jungendlichen mit den leuchtend gelben Kappen und den Buchstaben am Rücken?“, fragten sich die Besucher der 26. KunstTage Rhein Erft am 17.08.14, dem letzten Feriensonntag, in der Abtei Brauweiler. Dass wir dort auf Einladung des Kulturreferats des Rhein - Erft Kreises einen Auftritt der besonderen Art darbieten würden, wurde schnell klar.

Bereits in den letzten Schulwochen hatten sich 23 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen KulTour–Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 mit dem Thema Kunst hat viele Gesichter auseinandergesetzt. Um mit verschiedenen Formen von Kunst und Performance vertrauter zu werden, unternahmen wir am 16. Juni  eine Exkursion zum Museum Ludwig. Dort führte uns die Museumspädagogin Frau von Tomaszewski an verschiedene Formen von Kunst heran und wir sammelten Ideen für unsere Aufführung.

Nicht nur die Kunst selbst hat viele Gesichter, auch die die Besucher der KunstTage – und sie haben verschiedene Namen!  „ Und das ist Günther!“, stellten unsere Announcers lauthals einen älteren Herrn zu Beginn unserer Performance auf dem Prälaturhof vor, der - auf freundliche Anfrage der Schülerinnen -seinen Vornamen verraten hatte. Die Zuschauer lernten auf diese Weise noch viele Kunstliebhaber namentlich kennen. Glücklicherweise reagierten alle öffentlich genannten Personen mit Humor – aber auch mit Neugier auf das, was folgen sollte.

Dass man Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann, demonstrierten die Schülerinnen und Schüler anschließend in Kleingruppen. Indem sie mit ihren Körperteilen immer neue Gucklöcher bildeten, eröffneten sich für sie neue Perspektiven auf die ausgestellten Skulpturen. Gleichzeitig hatte es sich eine Gruppe Jungen zum Ziel gemacht, das Publikum durch unerhörtes Benehmen zu verunsichern. Sie  versperrten den Betrachtern die Sicht auf die Kunstwerke oder sie lümmelten sich neben den Exponaten auf dem Boden herum.

Kunst hat viele GesichterKunst hat viele Gesichter

Um die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf einzelne Kunstwerke zu lenken, folgten in einer Aufreihung der Kinder Bewegungen im Dominoeffekt, bis alle Hände auf ein Exponat zeigten. Im sich anschließenden Tanzauftritt der Jungengruppe kam ein gewisses Maß an Unverständnis für die Kunst der Erwachsenen zum Ausdruck. „Hip Hop ist unsere Kunst!“, demonstrierten die coolen Boys unmissverständlich.

Den Schluss der Performance bildete ein Walk Act mit Body Percussion, bei dem sich schlussendlich die Buchstaben auf den Rücken der Schülerinnen und Schüler zu unserem Motto Kunst hat viele Gesichter formierten.

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit konnten die Schülerinnen und Schüler der KulTour–Klassen in insgesamt drei gelungenen Auftritten an diesem Sonntagnachmittag überzeugen! Sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch meinen  Kolleginnen Frau Almstedt, Frau Sommerfeld und Frau Tomberg sei für Ihr Engagement herzlich gedankt.

Karola Weber