internationales praktikum 2015 KopieEin Berufspraktikum in Reichweite von Bus und Bahn? Nicht für uns, 10 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10, die am 31.05.2015 zu ihrem Praktikum bei UNICEF aufbrachen. In Begleitung von Frau Epe nahmen wir, anstelle von Nahverkehrsmitteln, das Flugzeug nach Verona. Dort angekommen wurden wir von unseren italienischen Gastfamilien abgeholt und freundlich aufgenommen. Um auch das Kennenlernen untereinander zu stärken, hatten unsere Austauschpartner an diesem Abend ein gemeinsames Abendessen organisiert. Denn schließlich sollte der Praktikumsaustausch uns außerdem einen Einblick in das nichttouristische Italien geben.

Am nächsten Tag wurden wir dann, wie alle Schüler der EF, in unsere Arbeit eingewiesen. Auf Englisch informierten wir uns über die Organisation UNICEF, ihre Aufgaben und ihre Ziele. Danach erfuhren wir, dass unsere Hauptaufgabe das sogenannte „Fundraising“, also Spendensammeln, sein würde. Die eingenommenen Mittel sollten direkt für Impfungen und gegen Mangelernährung eingesetzt werden, so wie es der UNICEF Jahresbeschluss empfiehlt.

Gewappnet für die Arbeit und mit mehreren Strategien ausgestattet, fanden wir uns am nächsten Arbeitstag auf der Piazza Brà in Verona ein – als die italienische Bürokratie uns in den Weg kam und uns erst für den darauffolgenden Tag eine Standerlaubnis erteilte. Dafür hatten wir nun die Chance, weitere und detailliertere Informationen über die beiden UNICEF-Projekte zu recherchieren.

In der Hoffnung mehr Spenden einzunehmen, wenn wir die Menschen in ihrer Muttersprache ansprächen, fuhren wir von da an zu einer der Touristenhauptstädte nördlich von Verona. In Lazise am Gardasee bauten wir für die nächsten vier Tage unseren Stand auf und trafen tatsächlich fast nur auf Briten und Deutsche. Als wir jedoch erste Urlauber ins Gespräch verwickeln wollten, merkten wir schnell, dass sich viele nur schwer für UNICEF erwärmen ließen. Den meisten Touristen war es einfach zu heiß, sie spendeten schon für andere Zwecke oder sie hielten nichts von der Organisation selbst, wie sie uns z.T. sehr direkt wissen ließen. Aber es gab auch einige Unterstützer und Befürworter UNICEFs, die sich sehr für die Projekte interessierten und bereitwillig ihren Beitrag dazu zu leisten bereit waren.  Als wir am 09.06. das letzte Mal unseren Stand abbauten, konnten wir einen überzeugenden Betrag von über 1700 € an UNICEF übergeben und hatten außerdem einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Gesellschaft gewonnen. Und obwohl das Praktikum nun vorbei war, konnten wir uns noch auf die Fortsetzung unseres Austausches freuen: Denn unsere italienischen Austauschschüler folgten uns am 14.06., um ihre Praktika in Deutschland anzutreten.

Laura Dötsch, D. Epe