An der Befragung aller Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse und deren­ Eltern nahmen insgesamt 355 Schüler und Schülerinnen und 299 Eltern teil. Außerdem füllten 66 Kolleginnen und Kollegen, von denen 52 in den Klassen 5 und 6 unter­­­­­­­­­­richten, einen Frage­bogen aus.

Die Auswertung dieser Fragebögen ist jetzt abgeschlossen. Im Folgenden werden die wesent­lichen Ergebnisse zusammengefasst.

Wochenplan

Der Wochenplan wird von den Schülerinnen und Schülern grundsätzlich als Organisations­form akzeptiert und als praktikabel erfahren. Der Zeitaufwand, den sie für die Bearbeitung der Aufgaben angeben,  entspricht den Vor­gaben der Richtlinien. Der überwiegende Teil der Schü­lerinnen und Schüler beider Jahrgangs­stufen gibt sogar an, weniger als die vorgegebene Zeit zu benötigen. Diese Angaben werden durch die Angaben der Eltern bestätigt.

Es herrscht auch Überein­stimmung darin, dass die Aufgaben verständlich gestellt sind und  eigenständig gelöst werden können.

evaluation2011-5Allerdings gibt der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler und auch der Eltern an, dass es notwendig ist, über die Wochenplanzeit hinaus Vokabeln zu üben oder für Klassen­arbeiten zu lernen.

Die befragten Eltern begrüßen an der Arbeit mit dem Wochenplan die Möglichkeit eigenverantwortlich zu arbeiten. Allerdings fehlt ihnen die verstärkte individuelle Förderung.

Nach den Angaben der Schülerinnen und Schüler erfolgt die Kontrolle der Wochenplanauf­gaben angemessen im Fachunterricht, Eltern wünschen sich eine stärkere Kontrolle durch die Lehrkräfte und zum Teil auch mehr eigene Kontrollmöglichkeiten.

 

Das Kollegium sieht die Vorteile der Wochenplanarbeit überwiegend in der Förderung des selbständigen und selbstorganisierten Arbeitens und der Sozialkompetenz, benennt allerdings folgende Probleme als gravierend:

  • zu großer zeitlicher Abstand zwischen Einführung einer Thematik, deren Vertiefung und Übung und korrigierender und festigender Nachbesprechung
  • eingeschränkte Flexibilität in der Unterrichts- und Aufgabengestaltung (keine Möglichkeit, spontan auf sich im Unterricht ergebende Probleme durch zeitnahe Aufgaben zu reagieren)

Vor allem in den  Fremdsprachen, aber auch in Mathematik und Deutsch werden diese Pro­­bleme nach Angabe der Fachkollegen und -kolleginnen verschärft, wenn nur in Doppelstunden unterrichtet wird und diese womöglich ungünstig liegen.

Die Kritik einiger Eltern  am „Nachschieben“ von Aufgaben bzw. der Überfrachtung der Wochen­­pläne kommt aus einzelnen Klassen, ist also kein konzeptionelles Problem der Wochenplanarbeit.

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Lernzeit

Die Lernzeit wird von allen befragten Gruppen als grundsätzlich sinnvoll angesehen. Die überwiegende Mehrheit der befragten Schülerinnen und Schüler beider Jahrgangsstufen gibt an, während der Lernzeit gut arbeiten zu können und durch Lehrperson und Klassen­kameraden gut unterstützt zu werden.

Als Beeinträchtigung erfahren etwa 60 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler der beiden Jahrgangsstufen die Lautstärke während der Lernzeit. Auch in den El­ternfragebögen wird der Wunsch nach mehr Ruhe während der Lernzeiten, aber auch nach mehr Rückzugsmöglichkeiten deutlich.

Etwa die Hälfte der Eltern in den fünften Klassen und zwei Drittel der Eltern der sechsten Klassen bemängeln, dass ihre Kinder in der Lernzeit nicht mehr als im normalen Unterricht individuell gefördert werden.

Bei der Frage nach der Platzierung der Lernzeiten am Tag gab es Mehrfachnennungen, ob­wohl dies eigentlich nicht vorgesehen war. Knapp 30 Prozent der Eltern der sechsten Klassen, aber nur knapp 16 Prozent der Eltern der fünften Klassen wünschen sich eine Verlegung der Lernzeit in den Nachmittag. Im Kollegium sind es knapp 58 Prozent. Insgesamt sehen 75  % der Kinder beider Jahrgangsstufen die Durchführung der Lernzeit während des Vormittags als sinnvoll an. Bei den Eltern sind es 85 Prozent in Klasse 5 und 58 Prozent in Klasse 6. Bei der Frage nach der Nachmittagsgestaltung (die nur den Eltern und dem Kollegium gestellt wurde und bei der Mehrfachnennungen vorgesehen waren) steht der Wunsch nach „Erledigen von Aufgaben“ an dritter Stelle (bei 130 von 299 Eltern und 38 von 66 Kollegin­­­n­en und Kollegen).

Nachmittagsgestaltung

Bei der Frage nach der Gestaltung der Schulnachmittage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Mehrheit der Eltern (219 von 299) und auch der Lehrerinnen und Lehrer (51 von 66) wünscht sich Arbeitsgemeinschaften im Nachmittagsbereich; an zweiter Stelle steht in beiden Gruppen der Wunsch nach individueller Förderung.evaluation2011-6

Der Vergleich dieser Zahlen mit den Ergebnissen für die Frage nach der Terminierung der Lernzeit scheint darauf hinzudeuten, dass insgesamt eine flexiblere Nachmittagsgestaltung gewünscht wird, auch wenn dies nur sehr selten explizit formuliert wird: („kein Routine“, „keine festen Strukturen“, „variieren“).

Für alle drei Bereiche (Wochenplan, Lernzeit und Nachmittagsgestaltung) kann der Wunsch der Eltern nach verstärkter individueller Förderung angenommen werden, der häufig bei der Frage nach „weiteren Bemerkungen“ genannt wird.