Am Dienstag , den 17.4.07 haben wir einen Ausflug nach Köln unternommen. Bevor es losging, trafen wir uns mit Frau Uebe und Frau  Polonyi im Klassenraum und dann ging es mit Bus und Bahn nach Köln. Dort trafen wir dann unseren Führer Frank Möhlenkamp. Er hat uns viel über das antike Köln erklärt:

Die Stadtgeschichte:

58 oder 51 v. Chr., als Köln noch ein kleines Dorf war, wurde es von den Römern eingenommen. Ein Keltenstamm, der auf der anderen Seite des Rheines lag griff Köln an., doch er verlor und es blieb nichts mehr von diesem Keltenstamm übrig. Die Römer übergaben dieses Land einem anderen Keltenstamm, mit dem sie schon befreundet waren.

Agrippina, die Jüngere wurde in dem Dorf „ Oppidum Ubiorum“(heute Köln) geboren. Ihre Eltern waren Agrippina, die Ältere und Germanicus. Agrippina, die Jüngere bekam mit Domitius Ahenobarbus  einen Sohn: Nero. Zusammen mit ihrem Mann zog sie nach Rom, wo sie später  Domitius Ahenobarbus vergiften ließ. Nacheinander heiratete sie noch zwei weitere Männer, die aber beide von ihr vergiftet wurden. Danach heiratete sie ihren Onkel Claudius, der zu der Zeit Kaiser von Rom war. Sie meinte,  als Kaiserin könne sie  nicht aus so einem kleinem Dorf wie das „Oppidum Ubiorum“ kommen. Deshalb machte Claudius das Dorf zu einer Stadt, die den Namen CCAA trug. Später dachte sich Agrippina, dass sie als Kaiserin nicht so viel zu sagen hätte. Deshalb vergiftete sie auch Claudius und machte ihren Sohn Nero zum Kaiser (er war gerade mal 17). Als Mutter von Nero hatte sie mehr zu Sagen. 54 nach Chr. brachte Nero dann seine Mutter um.

CCAA bedeutet „Colonia Claudia Ara Agrippinensium”( kurz : Colonia Agrippinensis,  später nur Colonia). Diese  Stadt  lag an einem Seitenarm des Rheins.

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Die Funde:

Bei dem Domparkplatz sollte ein zweiter Eingang gebaut werden. Dabei fand man römische Steine. Archäologen nummerierten diese, indem sie mit Kreide auf die Steine  schrieben und brachten diese auf einen Innenhof, wo sie lange blieben. Als später ein Ort gefunden wurde, wo man diese Straße wieder aufbauen konnte, waren die Zahlen vom Regen weggewischt. Außerdem  war der Rahmen, der zuvor schon gebaut wurde, zu groß. Deshalb wurden die Steine einfach kreuz und quer in den Rahmen gelegt.

Zu Kriegszeiten sollte ein Bunker gebaut werden; dabei stießen Bauarbeiter auf ein 1,5 Millionen Steine umfassendes Mosaik. Archäologen wollten das Mosaik (das Dionysos- Mosaik)erhalten, doch die Bauarbeiter wollten den Bunker zu Ende bauen. Deshalb gab es einen großen Streit  zwischen den Archäologen und den Bauarbeitern. Schließlich wurde der Bunker doch noch an einer anderen Stelle noch einmal neu gebaut. Damit dem Mosaik nichts passierte, errichtete man ein Dach darüber. Als das Dach später wieder abgerissen wurde, waren die Farben des Mosaiks verblasst. In Deutschland konnte niemand restaurieren, deshalb rief man einen Italiener. Dieser sagte, dass er die Farben wieder herstellen könne, aber in ein paar Jahren wären sie dann wieder so verblasst sein. So goss man eine Masse über das Mosaik, dass es aufgerollt werden konnte. Es wurde eine Betondecke hergestellt (genau an dem Platz , wo es gefunden wurde) und rollte das Mosaik darauf wieder aus. So blieb es erhalten.(Heute liegt es im „Germanischen und Römischen Museum´´)

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Beim Bau eines Kellers fanden zwei Kinder , als sie in der Baustelle spielten, einen Stein auf dem lateinische Schriftzeichen standen. Als sie die Erde neben dem Stein entfernten , ergab sich ein ganzer Satz. Sie erzählten dies ihren Eltern , diese fanden dann eine Grabkammer, die 12 m hoch war. Die Eltern wollten ein privat Museum aufmachen, doch zu dieser Zeit wurde das „Römische und Germanische“ – Museum gebaut. Die Stadtverwaltung wollte, dass die Grabkammer in das Museum gebracht werden solle. Eine Richterin wurde eingeschaltet, diese meint aber auch, dass die Grabkammer ins Museum gehöre, aber die Familie bekam  500.000 €, so viel Geld hätten sie mit dem eigenen Museum, in zehn Jahren verdient.( weil die Grabkammer aber höher war als die Decke des Museums musste diese erhöht werden.)

Auf dem Roncalliplatz ( vor dem Dom) stehen noch Überreste von dem früheren Nordtor.

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Im Parkhaus sieht man noch Reste von der römischen Mauer.

Sie ist anfangs 2,40 m dick. Nach 15 Steinreihen wird sie etwas schmäler und ist nur noch 2 m dick. Unter der Erde ist die Mauer 6 Steinreihen hoch, insgesamt ist sie ca.7-8 m hoch. Um eine solche eine Mauer zu  bauen, haben die Römer erst zwei parallele Mauern gerade zementiert. Danach  warfen sie einfach Steine hinein und dann Zement.

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Die Löcher in der Mauer sind nicht etwa Schießschächte oder Wehrgänge für Ratten, sondern es sind Löcher, in die Holzpflöcke rein kamen und auf diese Holzpflöcke wurden Bretter gelegt, so konnten die Römer die Mauer geschickt bauen. Die Bretter und Pflöcke dienten als  Gerüst. Als die Mauer fertig war, sägten die Römer die Holzpflöcke ab. In den vielen Jahren bis heute ist das Holz vergammelt und wir sehen nur noch die Löcher.

Um Funde der Römer zu finden, muss man 3-6 m graben, denn die Häuser, die inzwischen  gebaut und wieder abgerissen wurden, haben eine neue Erdschicht gebildet.

Die Bauarbeiten:

Die Römer bauten ein großes Aquädukt ( lat: Wasserleitung ), das in Nettersheim (in der Eifel) anfing. Dort nahm die Leitung Wasser einer Quelle auf. Von dort bis Köln führte die Leitung und hatte eine Länge von ca. 100 km. Das spendete 20.000 m³ Wasser pro Sekunde. So hatte jeder Mensch in CCAA 1000 l Wasser am Tag. Die Römer bauten u. a. einen Kanal, der aber im Mittelalter zugeschüttet wurde. Deshalb waren die Hygiene-Bedingungen in dieser Zeit schlecht. Erst später wurde der Kanal wieder entdeckt.

Die Römer haben auch die Toilette erfunden. Da fragt man sich doch, warum es im Mittelalter keine gab! Es liegt daran, dass die Erinnerung an eine Toilette mit der Zeit verloren ging. Zum Glück wurde die Toilette dann irgendwann wieder  erfunden.

An diesem Tag haben wir wirklich viel gelernt, sogar Frau Uebe und Frau Polonyi konnten etwas dazu lernen.
Lena Kläßner - Daria Körber – Frederike Schäfer – Ronja Schäfer (ehemalige Klasse 6a)