Begabtenförderung am AGB

In diesem Teil der Homepage des Abtei-Gymnasiums werden Sie/werdet ihr darüber informiert, wie an unserer Schule begabte und/oder lernwillige SchülerInnen gefördert werden.

Betreut wird diese Förderung von Frau Niedrig und Herrn Müller-Alander, die natürlich auch immer angesprochen oder angeschrieben werden können.

Wer wissen will, welche SchülerInnen als förderungswürdig gelten, der möge sich mithilfe verschiedener Berichte informieren und vor allem den Artikel „Hochleister und Hochbegabte“ (s. u.) durchlesen. Im Folgenden skizzieren wir kurz, welche Förderungsmöglichkeiten unsere Schule anbietet.

Weiterhin finden Sie hier Informationen für Eltern und SchülerInnen, die darüber informieren, welche Förderungsmaßnahmen am Abtei-Gymnasium umgesetzt werden. Auch wenn die Berichte zum Teil älter sind, so geben sie einen guten Einblick in die Erfahrungen mit den jeweiligen Fördermaßnahmen.

Anmeldeformulare für Schülerinnen und Schüler finden sich als Downloads für Schülerinnen und Schüler unter dem Stichwort „Laufzettel“ und „Elternbrief zur Begabtenförderung“.

Interessierte Schülerinnen und Schüler und deren Eltern können sich jederzeit selbst melden und werden dann von uns zu einem Gespräch eingeladen. Die Teilnahme an diesem Förderprogramm kann natürlich nur auf freiwilliger Basis erfolgen und verlangt von den Teilnehmenden ein hohes Maß an Eigeninitiative und Selbstorganisation.

FördermaßnahmenSchülerberichte

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Begabtenförderung - Organisation und Ablauf

Wer an diesem Programm teilnehmen darf, entscheidet in der Regel die Klassenkonferenz. Unabhängig von der schulischen Empfehlung gibt es natürlich zahlreiche weitere Fördermöglichkeiten, von denen im Folgenden einige aufgelistet werden.

  1. Die Klassenkonferenz meldet die betreffenden SchülerInnen zu einer Fördermaßnahme an.
  1. Die Koordinatoren führen ein Beratungsgespräch und beraten in Zusammenarbeit mit den Eltern  über die Fördermaßnahme.

  1. Der/Die jeweilige Fachvorsitzende entscheidet über die Durchführung der Fördermaßnahme,   indem er/sie eine entsprechende Lerngruppe bzw. einen Betreuer der Fördermaßnahme bestimmt. Dies wird auf dem Laufzettel vermerkt.
  2. Die Eltern stimmen der Fördermaßnahme zu und vermerken dies auf dem Laufzettel.
  3. Die Koordinatoren erhalten eine Rückmeldung über die jeweilige Fördermaßnahme, indem sie den Laufzettel zurück erhalten.
  4. Die Koordinatoren werden grundsätzlich über den Verlauf und Erfolg der Fördermaßnahmen informiert.

Die Teilnahme an Förderungsprogrammen gilt als Akzeleration -  eine Beschleunigung, weil ein Mehr an Lerninhalten in kürzerer Zeit vermittelt wird.

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Wer ist denn begabt? Wer ist hochbegabt?

Wir wollen dies nicht an Faktoren festmachen, die durch die Begabungsforschung als ausschlaggebend formuliert werden. Denn – und dies ist auch eine Erkenntnis der Begabungsforscher – nicht jeder Hochbegabte ist ein Hochleister, also jemand, der bereitwillig und mit Freude Leistungen erbringt.

Andererseits ist nicht jeder Hochleister zwingend ein Hochbegabter. So ist es durchaus möglich, dass der Hochleister erfolgreicher ist und zu besseren Ergebnissen kommt.

Wir wollen  innerhalb des Begabtenförderungsprogramms SchülerInnen fördern, die folgende Stärken aufweisen:

  • Freude am Lernen
  • ein gutes Gedächtnis
  • eine schnelle Auffassungsgabe
  • kreative Lösungsvorschläge

Wir halten eine besondere Förderung dieser SchülerInnen für notwendig, um aufkommende Langeweile zu verhindern. Gerade der alltägliche Unterricht kann diese Gruppe gefährden, denn Langeweile ist eine Erfahrung, die ebenso trainiert werden kann wie die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es besteht nämlich die Gefahr, dass mit dem Training von Langeweile die ursprüngliche Freude am Lernen und die damit verbundene Neugier verloren gehen.

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Hochleister und Hochbegabte (H. J. Müller)

Hochbegabte

„…sehr hohe Intelligenz allein [ist] weder eine notwendige noch hinreichende Voraussetzung für Höchstleistungen.“ (Neubauer/Stern 2007 S. 174)

„Erfolgreiches Lernen findet statt, wenn eingehende Informationen an bestehendes Wissen angebunden werden.“ (ebd. 268)

Hochbegabung - wie man sie (möglicherweise) erkennt und wie man (vielleicht) mit ihr umgehen soll

1. Wie sehen sich begabte Schüler selbst und was erwarten sie?

Auf der Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Begabtenstiftung (10.9.2008 Wolkenburg) der Kreissparkasse sagten zwei ehemalige Teilnehmer der Sommerakademie, dass es wichtig sei, die eigenen Talente zu erkennen und sie mit Nachhaltigkeit zu fördern, was voraussetzt, dass man seine Stärken erkennen soll, aber auch erkennen muss, wofür man sie einsetzen soll. Dabei kann es nicht darum gehen nur menschliche Taschenrechner auszubilden. In diesem Zusammenhang wies Prof. Hengsbach darauf hin, dass sich Begabung nur innerhalb eines Netzwerkes entwickeln könne.

Begabt sein hieße begabt werden, was nur im Prozess mit anderen gelingen könne. Aus diesem Grund sei die von uns praktizierte Selektion problematisch. Verantwortlich für die Entwicklung der Begabung sei die Nutzung eines informellen Netzwerkes und die finanzielle Situation der Eltern. Es finde bei uns die Verschiebung zu einem technischen Wissen (Informationswissen) statt, um die Standortqualität zu sichern. Die Bildung rücke in den Hintergrund. Durch eine Verteilung der Ressourcen auf den privaten Bereich werden als Entsprechung von diesem privaten Bereich die Erwartungen formuliert, was Konsequenzen für die Begabtenförderung habe – nämlich statt Bildung die Förderung von mathematischtechnischem Wissen. Auch stelle eine patriarchalisch organisiertemGesellschaft ein Problem dar, weil Frauen innerhalb dieses Organisationssystems benachteiligt werden. Ziel müsse es seiner Meinung nach vielmehr sein, Begabung zu nutzen, um eine demokratische und gerechte Gesellschaft zu fördern und zu stärken.

2. Wie erscheinen und wie wirken hochbegabte SchülerInnen?

Hochbegabte Kinder sind diejenigen, die Anstoß erregen, weil sie fast alles besser wissen, sich nicht leicht anpassen können, aufbegehren und Ansprüche stellen – Nervensägen. (Reichle 2004, S. 26)

3. Wie geht Schule mit begabten und leistungsorientierten SchülerInnen um?

Bei besonders begabten Kindern fällt oft im Vorschulalter auf, dass sie sich vieles spontan aneignen. Manche Kinder haben allein das Lesen und Schreiben, Zählen und Rechnen gelernt, ohne dass die Eltern sie dabei unterstützten.

Andere entwickeln Interesse am Schulstoff, den ältere Geschwister lernen. Im Grundschulalter findet man Kinder, die Aufgaben lösen können, die noch nicht Gegenstand des Unterrichts waren, z.B. lösen gelegentlich 9-Jährige mathematische Aufgaben im Intelligenztest, die man von 14- bis 15-Jährigen erwartet.

Aus solchen Beobachtungen könnte der Eindruck entstehen, dass Hochbegabung sich im Selbstlauf entwickelt. Jedoch ist Begabung und Hochbegabung keine Garantie für schulischen und beruflichen Erfolg. Günstige Lernvoraussetzungen sind nicht gleichzusetzen mit besonderen Leistungen oder gar Expertise.

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