Wie eine zweite Familie - Erlebnisse beim Erasmusaustausch
Vor einer Woche bin ich mit vier anderen Schülerinnen und drei Lehrern im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Creating Eco Friendly Citizens“ für eine Woche nach Spanien geflogen. Ich habe mir vor der Abreise einige Sorgen gemacht: Es war mein erster Flug, ich lebe eine Woche bei einer fremden Familie und bin dazu auch noch in einem Land, dessen Sprache ich nicht spreche. Das war ziemlich viel Neues für mich und ich hätte ehrlich gesagt am ersten Tag niemals gedacht, dass ich eine Woche später weinend mit meiner Gastfamilie in Valencia am Flughafen stehen würde, sie eine zweite Familie nennen würde und nicht mehr weg wollen würde.
Als wir am Sonntagnachmittag in Valenica gelandet sind, warteten unsere fünf Gastfamilien schon auf uns. Ich hatte vor dem Austausch schon ein paarmal mit Carmen geschrieben und wusste von Bildern, wie sie aussieht. Sie hat drei jüngere Geschwister und sie leben mit ihrer Mutter in einer kleinen, aber schönen Wohnung in dem kleinem Nebenort von Valencia, Paiporta. Ich bin zwar von Zuhause gewöhnt, viele Geschwister zu haben, allerdings sind diese alle älter als ich und in Spanien war ich auf einmal die Älteste. Die Straßen, die wir vom Flughafen zu ihr nach Hause fuhren, kamen mir so fremd vor, doch nachdem wir ein paarmal zum Consum oder zur Schule gelaufen waren, kannte ich die meisten Straßen und Ecken in Paiporta ziemlich gut. Wir haben uns gleich am ersten Tag noch mit allen anderen Austauschschülern getroffen und sind alle zusammen auf eine kleine Kirmes gegangen. Obwohl ich Carmen erst ein paar Stunden richtig kannte haben wir uns super verstanden. Die nächsten Tage verliefen alle superschön und werden mir für immer in Erinnerung bleiben. Obwohl ich kein Spanisch und meine Familie in Spanien kein Englisch konnte, hatten wir jeden Tag beim Abendessen total viel zu erzählen und Dank Googleübersetzer und Zeichensprache hat das auch immer funktioniert. Wir hatten tagsüber immer ziemlich viel Programm, doch ich habe trotzdem super viel Zeit mit der Familie verbracht. Wir haben Carmens Oma und Opa besucht, waren zusammen Shoppen und haben viele andere Dinge unternommen, aber es waren auch die kleinen Dinge, die die Woche so schön gemacht haben. Ob es zusammen mit Carmen und ihrer Mutter beim Kochen oder beim Englischlernen mit den Kleinen war, ich habe mich immer aufgenommen und wohl gefühlt. Alle waren total interessiert, wenn ich ihnen etwas über meinen Alltag in Deutschland erzählt habe. Und genauso begeistert war ich von ihren Erzählungen aus Spanien. So haben sie mir Videos von den Fallas (valencianisches Volksfest) gezeigt und ich vom Karneval in Köln. Es gab eigentlich immer etwas zu erzählen und wir haben total viel zusammen gelacht. Der Abschied hingegen fiel mir sehr schwer, ich wollte nicht, dass diese Zeit zu Ende geht, ich wollte einfach in Spanien blieben. Aber man muss nach vorne schauen und es gibt eine Chance, dass Carmen bei dem Treffen nächstes Jahr zu mir kommt und meine Familie kennenlernt. Ich habe immer noch jeden Tag Kontakt mit Carmen und möchte ihn auch nicht verlieren. Sie und ihre Mutter haben mich außerdem auch noch eingeladen sie zu besuchen und bei ihnen zu wohnen. Wer weiß, vielleicht verbringe ich meinen Sommerurlaub nächstes Jahr in Valencia.
Bente Klapper , D. Epe
Drucken
Erstes Erasmustreffen in Paiporta, Spanien
Im Rahmen unseres neuen Erasmusprojekts reiste eine Gruppe des Abtei-Gymnasiums Mitte November zu einem multilateralen Treffen aller beteiligten Schulen nach Paiporta. Die beteiligten Schülerinnen berichten hier über die gemeinsamen Erlebnisse:
Am Montag, dem 11.November 2019 trafen wir uns alle um 8 Uhr morgens in der Schule IES Andreu Alfaro in Paiporta. Auf dem Weg dorthin konnte ich mit einigen anderen Austauschschüler_innen sprechen, da wir gemeinsam zur Schule gegangen sind. Dort gab es eine Vorstellungsrunde der einzelnen Schulen. Es war interessant, die anderen Austauschschüler_innen aus Norwegen, der Türkei, Italien und Portugal kennenzulernen. Daraufhin folgte ein Rundgang in der Schule, verbunden mit einem Kennenlernspiel. Der Ausflug am Vormittag war eine Führung über eine Plantage, auf der Zitrusfrüchte und Gemüse nachhaltig anbaut werden. Dies funktioniert, da dieser Betrieb von Spenden finanziert wird, wodurch die Mitarbeiter_innen auf Qualität statt Quantität setzen können. Zum Beispiel benutzen sie kein Insektenschutzmittel, sondern bauen Kräuterbüsche wie Salbei oder Thymian vor den verschiedenen Gewächshäusern an, die als natürliches Mittel gegen Insekten wirken. Auf den Feldern wird Pflanzenrotation betrieben, um dem Boden nicht immer dieselben Nährstoffe zu entziehen. Ihre Erfahrungen in nachhaltigem Anbau stellt der Betrieb auf seine Webseite, sodass andere Bauern auf diese zurückgreifen können.
Ich bin sehr froh bei diesem europaweiten Austausch dabei gewesen zu sein. Ich habe viele tolle Sachen erlebt, viele Erfahrungen gesammelt, neue Freunde gefunden, das Familienleben in einem anderen Land, einer anderen Kultur kennengelernt und auch das fantastische Essen in Spanien lieben gelernt.
Die Menschen in Spanien waren sehr freundlich und höflich, auch wenn man ihre Sprache nicht versteht und ich würde jedem empfehlen, auch bei einem solchen Austausch mitzumachen.
Katja Kummer
Am Dienstag den 12.11.2019 trafen wir uns wie jeden Morgen gemeinsam mit allen Austauschschüler_innen in der spanischen Schule. Nachdem ein paar Schüler_innen aus jedem Land ihre Schule und Heimat in kurzen Filmen oder anderen Präsentationen vorgestellt hatten, gingen unsere spanischen Austauschschüler_innen in ihren normalen Unterricht und wir machten uns gemeinsam mit unseren Lehrer_innen und den Schüler_innen aus den anderen vier Ländern auf den Weg ins „Museu de la Rajoleria“ in Paiporta.
Wir bekamen dort eine einstündige Führung durch den alten Brennofen. Eine englischsprachige Lehrerin übersetzte uns alles, was die Frau vom Museum sagte.
Im ersten Teil des Museums, dem ehemaligen Brennofen für Dachziegel, wurde uns erklärt, wie dort früher die Dachziegel und Ziegel gebrannt und hergestellt wurden. Außerdem sind dort einige Gegenstände aus der früheren Zeit ausgestellt wie ein altes Bügeleisen, ein alter Kühlschrank, eine alte Fotokamera, Formen in denen die Ziegel geformt wurden und vieles mehr. An den Wänden sind Bilder aus der Zeit, als das Museum noch eine Fabrik war. Im oberen Teil war eine weitere Ausstellung mit vielen Bildern aus der Zeit.
Bente Klapper
13.November 2019
Am Mittwoch, dem 13.November waren wir in dem Museum der Wissenschaft in Valencia. Wir hatten eine Stunde Zeit, uns im Museum umzusehen. Meine Freundinnen und ich haben uns eine Ausstellung über Sprachen und das Gehirn angeschaut. Es war sehr beeindruckend, da es eine sehr große und interessante Ausstellung war. Man konnte viele Sachen selbst erkunden und es gab auch viele „Spiele“, welche wir ausprobieren konnten. Nach der Gehirnausstellung sind wir weiter zu einer Brutstation gegangen und haben kleinen Küken beim Schlüpfen zugeschaut. Dann war auch schon die Zeit vorbei und wir mussten leider weiter. Der nächste Programmpunkt war das Park Cinema, in dem wir eine Dokumentation über die Natur geschaut haben. Doch es war kein normales Kino, es war ein Kugelkino und in diesem Kino einen Film zu schauen war eine unbeschreibliche Erfahrung, die ich nicht gemacht hätte, wäre ich Zuhause geblieben. Nach dem Film haben wir eine kleine Pause gemacht und haben das Essen gegessen, welches unsere Gastfamilien für uns zubereitet hatten.
Nach der Pause sind wir ins Oceanografic Valencia gegangen. Man kann es sich ein wenig wie einen Zoo vorstellen. Dort haben ein paar Pinguine, Belugawale und Walrösser ihr Zuhause. Doch am meisten hat mich der Unterwassertunnel fasziniert. Wenn man dadurch geht, fühlt es sich an, als wäre man am Meeresboden. Wir sind dann mit dem Bus zurück nach Paiporta gefahren und hatten den restlichen Tag Freizeit. Jeder hat etwas anderes gemacht. Ich habe erst eine Serie mit meiner Austauschülerin geschaut und danach sind wir mit ihren und meinen Freund_innen in einen Park gegangen.
Ich kann jedem empfehlen, der überlegt an diesem Erasmus Projekt teilzunehmen, es zu tun. Ich habe nicht nur interessante Sachen bei unseren Ausflügen mit der Schule gelernt. Ich habe auch sehr viele Freunde gefunden. Es war ein unglaubliches Erlebnis, bei einer fremden Familie zu leben und deren Kultur kennenzulernen. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage, dass man auf jeden Fall an diesem unglaublichen Projekt teilnehmen sollte. Denn es ist eine einzigartige Chance für jeden.
Theresa Frömel
Am Donnerstag, den 14. November wurden wir von einer netten Dame namens Sarah Kate durch Valencia geführt. Sie lebte früher in Amerika und ist vor 20 Jahren nach Valencia gezogen. Jeder hat einen Apparat mit Kopfhörern bekommen. Sarah hat auf Englisch in ein anklippbares Mikrofon gesprochen, damit man sie besser hören konnte, und uns Valencia gezeigt. Die Tour war informativ und Sarah ist sehr sympathisch.
Die Kathedrale ist sehr wichtig für Valencia, da diese sehr groß und stabil ist, perfekt, um sich während des Krieges zu verstecken. Valencia wurde innerhalb von nur 30 Jahren von King James l von Oregon übernommen. James hatte vor, die Moschee, welche damals noch auf dem höchsten Platz von Valencia stand, zu erobern. Die Muslime haben von seinem Plan Kenntnis bekommen und griffen ihn an. Da James im Wald schlief, konnte er von Fledermäusen gewarnt werden und diese halfen ihm auch beim Kampf. King James gewann und die Fledermäuse wurden zu Valencias offiziellem Symbol. Jeder Muslim wurde vertrieben, bis auf die sieben reichsten Familien, deren Geld zum Aufbau der Stadt diente.
Die Tour endete an der Kathedrale von Valencia. Vor dieser Kathedrale wird jeden Donnerstag um 12 Uhr das sogenannte „Wassergericht“ durchgeführt. Normalerweise setzen sich sieben Männer auf Stühle aus dem 17. Jahrhundert und sprechen vor einem Publikum vor vielen Menschen recht. Dies ist ein wichtiges Kulturerbe, doch leider konnten wir auf Grund der Menschenmassen nicht viel sehen. Es war trotzdem interessant zu sehen, wie viele Menschen sich früh versammeln, um möglichst weit vorne zu stehen und somit auch viel mitzubekommen. Am Ende des Ausflugs haben wir verschiedene Aufträge auf dem Platz bewältigt und Fragen über Valencia beantwortet. Die Gruppen für diese Aufträge waren gemischt und so haben wir Deutschen uns zum Beispiel mit Kindern aus anderen Ländern beschäftigt und angefreundet. Wir sind den ganzen Tag durch Valencia gelaufen und haben viel von dieser tollen Stadt gesehen und gelernt. Wir hatten viel Spaß.
Paula Lohoff
Am Freitag, dem 15. November 2019 wurde uns von einem Wissenschaftler der Albufera-See vorgestellt. In der Präsentation erzählte er uns über die Geschichte des Sees und berichtete über typische Tiere wie unterschiedliche Vögel und Fische sowie Pflanzen. Im Anschluss zeigte uns seine Kollegin Muscheln und eine Krabbe aus dem See. Der See Albufera ist eigentlich eine Lagune, da er nur durch eine 1km breite Sandbank vom Meer getrennt ist. Es gibt dort drei Ökosysteme: den See, die Sandbank und den Wald auf der Sandbank. Später sind wir in kleinen Gruppen auf Holzbooten über den See gefahren. Ein Guide zeigte uns mehrere Tiere und erklärte uns auch viel darüber. Danach führte uns seine Kollegin durch den Wald auf der Sandbank. Sie erklärte uns viel über die Pflanzen, die sich dort befinden. Am Ende waren wir noch am Meer und suchten nach den dort vorkommenden eigentümlichen Muscheln. Der Ausflug hat sehr viel Spaß gemacht und es war eine lehrreiche und aufregende Erfahrung.
Johanna Becker
Einen Bericht über die Erlebnisse in einer Familie finden Sie auf unserer Homepage unter dem Link:
https://www.abteigymnasium.de/1756-wie-eine-zweite-familie-erlebnisse-beim-erasmusaustausch.html
Paula Lohoff, Bente Klapper, Katja Kummer, Theresa Frömel, Johanna Becker, 9c, D. Epe
Drucken
Digitales Treffen mit unseren europäischen Freunden

Im Februar 2021 fand ein mehrwöchiges Treffen der 6 Nationen unseres Erasmus+-Projekts „Creating eco-friedly citizens“ in digitaler Form statt.
An diesem Projekt nahmen mehrere Schüler aus dem KulTour-Kurs EF von Herrn Schuster und Herrn Georg teil. Zu Beginn des Projektes gab es eine große Onlinekonferenz, bei der sich alle beteiligten Lehrer*innen vorstellten, die teilnehmenden Schüler*innen begrüßt wurden und das Projekt inhaltlich besprochen wurde. Es nahmen an diesem Projekt Schüler*innen und Lehrer*innen aus Deutschland, Italien, Norwegen, Portugal, Spanien und der Türkei teil. Wir arbeiteten in insgesamt sechs Gruppen, die aus Schüler*innen und Lehrer*innen aus je drei verschiedenen Ländern bestanden. Wir trafen uns zweimal in diesen Gruppen in einer Videokonferenz, um uns vorzustellen und von der derzeitigen Lage der Corona-Pandemie in unserem Land zu berichten. Es war spannend zu hören, wie sich die Fallzahlen und die Corona-Beschränkungen in den Ländern unterscheiden und schön zu sehen, dass alle in Europa durch die Pandemie betroffen sind. Dies war jedoch nicht das eigentliche Ziel des Projektes. Es sollte um die Auswirkungen der Erderwärmung auf unsere Länder gehen. Wir erstellten in unseren Gruppen Präsentationen über den Klimawandel. In diesen Präsentationen wurden Vor- und Nachteile des Klimawandels aufgelistet, die in den Ländern der Teilnehmer der Gruppen auftreten oder auftreten werden. Obwohl es seltsam war, sich mit „Vorteilen“ des Klimawandels zu beschäftigen, kamen sehr schnell viele potentielle positive Effekte dabei zum Vorschein, die in unseren Präsentationen deutlich wurden, wie z.B. dass die Energiewende nun beschleunigt wird. Diese Präsentationen wurden in einer großen Videokonferenz präsentiert, an der mehr als 50 Schüler*innen und Lehrer*innen aus den verschiedenen Ländern teilnahmen. Ebenfalls hat man sich abseits der geplanten Konferenzen mit den verschiedenen Schülern über Kulturen, Ereignisse und Traditionen ausgetauscht, z.B. über die gemeinsame europäische Plattform eTwinning.
Ich persönlich habe viel über die Kulturen der verschiedenen Länder und den Klimawandel während dieses Projekts gelernt, es war ein großer Spaß daran teilzunehmen und sich mit Schüler*innen aus anderen Ländern austauschen zu können. Allerdings wäre ein persönliches Treffen noch interessanter gewesen, was jedoch zurzeit nicht möglich ist. Aber vielleicht demnächst wieder?
Als nächstes ist ein digitales Projekt mit eBooks geplant, und auch die tolle Müll-Challenge der 5b wurde den europäischen Freunden vorgeschlagen. Wir freuen uns alle auf die weiteren Treffen!
Einen Einblick in das Projekt erhält man über die Projekt-Homepage:
https://sites.google.com/iesandreualfaro.org/creating-eco-frienly-citizens
Alexander Hamm, David Schuster
Drucken